Von Sylvia Dienel
Bergen - Mehr als 80 Prozent seiner Mittel muss der Verwaltungsverband Jägerswald im nächsten Jahr für seine Verwaltung ausgeben. Das wurde jetzt bei der Verbandsversammlung in Bergen mitgeteilt. Insgesamt 700.000 Euro haben die Partnergemeinden Werda, Theuma, Tirpersdorf und Bergen laut Haushaltsentwurf zu stemmen. Damit ist jener Posten der mit Abstand größte im etwa eine Million Euro schweren vorläufigen Etat.
Etwa 8000 Euro schlagen 2020 für die Anschaffung neuer Finanzsoftware inklusive Lizenzerwerb und Installation zu Buche. Dazu kommen Schulungskosten im Umfang von 5000 Euro. „Wir können uns der Sache nicht entziehen“, erklärte Verbandschefin Carmen Reiher (CDU). Kommunen seien dazu verpflichtet, auf das neue System umzustellen. Die Ausgabe trägt zur Erhöhung der Verbandsumlage bei. Das heißt: Im nächsten Jahr müssen die vier Mitgliedsgemeinden insgesamt 887.550 Euro auf das Jägerswald-Konto überweisen. Im Vorjahr waren es 22.000 Euro weniger. „Glücklicherweise befinden wir uns in der komfortablen Lage, 80.000 Euro aus der Rücklage entnehmen zu können“, sagte Reiher. Man wolle die Gemeinden „nur in unbedingt nötigem Maße belasten.“
Eine größere Ausgabe steht für die Entwicklung eines gemeinsamen Flächennutzungsplanes. Der Verband kam damit weniger schnell voran als geplant. Ein entsprechender Auftrag war im Mai an ein Büro für Städtebau in Chemnitz gegangen. Aufgrund von Verzögerungen steht für 2020 noch die „Restsumme“ von 172.500 Euro. Anfang des Jahres sollen den Gemeinden die Gebietskarten vorliegen.
Von den Verbandsräten wird der Etat mitgetragen, wenn auch mit einigem Widerstand. „Immer weniger Bevölkerung muss eine immer teurer werdende Verwaltung bezahlen“, sagte Bergens Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler). Das dürfe nicht als Vorwurf verstanden werden, sondern als Feststellung. Tirpersdorfs Bürgermeister Reiner Körner (parteilos) vertritt einen ähnlichen Standpunkt. Verwaltungen würden etliche Aufgaben aufgebürdet, die viel Geld kosten, sagte er und verwies auf das 2013 eingeführte neue Buchführungssystem.
Der Haushaltsentwurf liegt bis 24. Januar am Tirpersdorfer Sitz des Verbandes (Hauptstraße 41) öffentlich aus. |