VON SYLVIA DIENEL
THEUMA/BERGEN — Eigentlich hätten Theuma, Werda und Tirpersdorf Grund zur Freude: Volkmar Trapp, parteiloser Bürgermeister von Bergen, vierte Gemeinde im Verwaltungsverband Jägerswald, scheint sich doch mit einer von ihnen befürworteten Einheitsgemeinde anzufreunden. Doch auf der jüngsten Ratssitzung in Theuma stießen Trapps Vorschläge auf Unverständnis. Denn Bergens Bürgermeister sieht die Einheitsgemeinde lediglich als Option für den Notfall; er hält gleichzeitig an einer Eingliederung nach Falkenstein fest und will diesen Weg weiter gerichtlich durchsetzen. Außerdem kommt für Trapp nur eine Einheitsgemeinde in Frage, wenn der Verwaltungssitz von Tirpersdorf nach Bergen verlegt werden würde. Wie seine Amtskollegen in Werda und Tirpersdorf, hält Theumas Bürgermeister Lothar Schwenkbier (parteilos) wenig von der jüngsten Entwicklung. „Wir treten nur auf der Stelle. Es macht alles keinen Sinn, wenn Bergen die Eingemeindung weiterverfolgt“, sagte er am Montag im Gemeinderat.
Seit 2012 liegen Bergen und Falkenstein im Rechtsstreit mit dem Vogtlandkreis. Der hatte Bergen den Gang nach Falkenstein verwehrt und sich für die Bildung einer Einheitsgemeinde aus den vier Orten ausgesprochen. Nachdem ein Bürgerentscheid eine Mehrheit für Falkenstein ergab, legte Bergen Widerspruch ein. Auch dann wurde dem Vorhaben nicht stattgegeben, und Bergen reichte Klage ein – ohne Erfolg. Im Dezember beschloss der Gemeinderat, sich per Berufung gegen das Urteil des Chemnitzer Verwaltungsgerichtes zu wehren.
In Theuma fühlt man sich vor vollendete Tatsachen gestellt – auch in Bezug auf die Umzugsforderung. Den Verbandssitz in der ehemaligen Bergener Schule unterzubringen, beurteilte Lothar Schwenkbier als abwegig. „Es müsste dort alles umgebaut werden“, sagte der Ortschef. „Wir wissen auch nicht, was das kostenmäßig bedeuten würde.“ Er findet, der Verband habe schon genug Geld eingebüßt: Wäre eine Einheitsgemeine gebildet worden, hätte der Freistaat Sachsen laut Verbandschefin Carmen Reiher (CDU) bislang Zuweisungen in Höhe von zwei Millionen Euro gezahlt.
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