VON LUTZ HERGERT
BERGEN — Werner Schaller aus Bergen ärgert sich über eine Ankündigung von Bürgermeister Volkmar Trapp: „Wenn er etwas in die Wege leiten möchte, um den Verkehr auf dem Anger zu beruhigen, muss er das auch an anderen gefährlichen Straßen im Ort tun.“
Autos fahren zu schnell
Hintergrund: Der Anger ist eine schmale Sackgasse, die zum Komplex Bürgerhaus und Sportplatz führt. An der Piste befindet sich ein Spielplatz. Viele Bergener würden dort zu schnell vorbei fahren. Günter Ackermann (Freie Wähler) hatte das Thema jüngst bei der Gemeinderatssitzung angesprochen. Trapp möchte in einem Gespräch mit dem Ordnungsamt des Kreises klären, was machbar ist. Er denkt über das Einrichten einer Spielstraße nach.
Der Anger ist seit 2012 eine Sackgasse. Grund ist der schlechte Zustand der Brücke über die Trieb beim Komplex von Bürgerhaus und Sportplatz. Seitdem wird die Straße ab Einmündung beim Rathaus bis zum Sportplatz stärker frequentiert, weil die andere Ausfahrt nicht mehr genutzt werden kann. An jenem Abschnitt wohnt übrigens auch Bürgermeister Volkmar Trapp.
Wenn er sich mit dem Thema befasst, dann sollte sich der Bürgermeister auch mit anderen gefährlichen Straßen beschäftigen, fordert Schaller. An erster Stelle nennt er die S-Kurve am Ortsausgang in Richtung Poppengrün. „Dort gibt es keinen Fußweg. Da muss eine Lösung her.“ Die Situation verschlechterte sich, seitdem der Kirchsteig gesperrt ist. Den konnten bis dahin die Fußgänger nutzen. Der Eigentümer hat den Weg aber dicht gemacht. „Es gab über 70 Unterschriften gegen die Sperrung“, sagt Schaller. Er hält die Situation an der Poppengrüner Straße für gefährlich, weil sie schmal ist, Autofahrer keine Einsicht über die ganze Strecke haben und Fußgänger nur wenig Platz, um am Rand auszuweichen. Besonders betroffen sind Eltern mit Kinderwagen. „Wenn Herr Trapp den Anger zur Spielstraße machen möchte, bin ich voll dabei. Aber als Bürgermeister sollte er das Wohl aller im Auge haben.“
Gärten in Privatbesitz
„Der Anger hat doch gar nichts mit der Poppengrüner Straße zu tun“, entgegnet Bürgermeister Trapp. Der Gemeinde seien dort die Hände gebunden. „Die Grundstücke an der Poppengrüner Straße befinden sich in Privathand. Die können wir nur Stück für Stück kaufen.“ Ein Anfang sei mit dem Anlegen des Fußweges im Zusammenhang mit dem Bau der Stützmauer neben der Trieb 2015 gemacht worden.
Ein anderer Bereich, der nach Meinung Schallers gefährlich ist, ist der Fußweg an der B 169 beim ehemaligen „Goldenen Hahn“. Der Fußweg ist nach seiner Auffassung mit 1,50 Meter viel zu schmal. „Er könnte 2,50 Meter breit sein. Denn wenn viel Schnee liegt, wird er vom Winterdienst zugeschoben.“
Trapp sagt, er sei sich bewusst, dass es im Winter durch Schneewälle an Straßen wie der B 169 Probleme gibt. „Die machen Eltern mit Kinderwagen zu schaffen. Aber da können wir nichts machen.“
Dass er sich nicht um das Wohl aller Bergener kümmert, will Trapp nicht gelten lassen: „Der ,Goldene Hahn‘ ist baufällig und wird deshalb zur Gefahr. Deshalb reißen wir ihn bald ab.“ Für die marode Brücke über die Trieb beim Bürgerhaus strebt er eine Sanierung an. (mit dien)
Wenn der Anger in Bergen zur Spielstraße wird, dann muss auch an der Poppengrüner Straße (Foto) etwas für Fußgänger getan und ein Fußweg gebaut werden. Das fordert Werner Schaller. FOTO: JOACHIM THOSS
|