Von Sylvia Dienel
Bergen - Doppelt hält besser: Nach der coronabedingten provisorischen Schlüsselübergabe im April ist das neue mittlere Löschfahrzeug (MLF) der Freiwilligen Feuerwehr Bergen endgültig in deren Reihen aufgenommen worden. Am Samstag krönten die Kameraden im Beisein etlicher Gratulanten und an der Anschaffung Beteiligter das Ereignis mit einem Einweihungsfest.
Bevor die neuen Nutzer den vierrädrigen Einsatzbegleiter vom Typ Iveco der Öffentlichkeit nahezu bis ins kleinste Detail vorstellten, erhielt es eine Segnung. Dafür reaktivierten Wehrleiter Andreas Böhm und seine Mitstreiter den ehemaligen Bergener Pfarrer Rudolf Bergau. Er wies in seiner Rede darauf hin, dass die Feuerwehr nur leben könne, wenn Leute nachziehen. Also junge Generationen nachwachsen und Quereinsteiger gewonnen werden. „Das wird unsere nächste und eine der wichtigsten Aufgaben sein“, knüpfte Bürgermeister Günter Ackermann an Bergaus Worte an.
Die ersten Manöver hat das 7,2 Tonnen leichte Fahrzeug hinter sich: das erste Anfang Juni und das bislang letzte Anfang Juli. Darunter ein Fahrzeug- und ein Gartenlaubenbrand. Feurige Einsätze gibt es laut Wehr-Pressesprecherin Melanie Fischer relativ selten. Gerufen werden die 18 Aktiven meist, wenn technische Hilfeleistung nötig ist. So zur Beräumung, wenn Bäume Straßen blockieren. Oder zur Türnotöffnung und Ölspur-Beseitigung wie es beim dritten Einsatz der Fall war. Unwetter spielen bisher eine untergeordnete Rolle. „Ich denke aber, das wird zunehmen“, sagt Melanie Fischer.
Auf dem Bergener Sportplatz demonstrierten die Feuerwehrleute die Möglichkeiten des neuen Fahrzeugs. Foto: Joachim Thoß
In ihrer 141-jährigen Geschichte ist die Bergener Feuerwehr erstmals auf dem neuesten Stand. Das Vorgängerfahrzeug war ein W50, Baujahr 1985. Ihn hat ein Oldtimerfreund aus dem Erzgebirge übernommen. „Dazwischen liegen Welten“, verglich Wehrleiter Andreas Böhm. Jetzt sind die Einsatzkräfte mit Allradantrieb, einem 800-Liter-Tank und Hochdrucklöschgerät, per Fernbedienung steuerbarem Lichtmast und einem kompakten, von allen erwachsenen Feuerwehrleuten fahrbaren Wagen unterwegs.
Nach langer Wartezeit möglich gemacht hat die 241.000 Euro teure und zu 50 Prozent geförderte Anschaffung das Zusammenspiel mehrerer Institutionen und Personen. „Wir können solche Dinge leider nur bedingt beeinflussen“, sagte Carmen Reiher vom Verwaltungsverband Jägerswald, dem Bergen angehört. Die Gemeinde steuerte 40.000 Euro bei. |