Von Sylvia Dienel
Bergen - Leicht ist die Entscheidung dem Bergener Gemeinderat keineswegs gefallen. Zur jüngsten Sitzung gaben die Bürgervertreter vorsichtig grünes Licht für die Ertüchtigung des Bauwerkes und notwendige Ingenieurleistungen. Das Dilemma: Ein Ersatzneubau wäre nötig, ist aber angesichts einer sechsstelligen Summe ein Ding der Unmöglichkeit. Bergen ist äußerst knapp bei Kasse. Eingriffe sind aber dennoch nötig, um eine Sperrung zu verhindern. Denn die Brücke hat bei der jüngsten Prüfung die Note 3,3 erhalten und damit schlecht abgeschnitten. „3,5 bedeutet Schließung. Es ist also fünf vor zwölf“, sagte Bürgermeister Günter Ackermann (Feie Wähler).
Weil es sich um einen Weg handelt, der wenig frequentiert wird, besitzt die Brücke keine vorrangige Bedeutung. Sie sei aber gewidmet, so Ackermann. Folglich steht die Gemeinde in der Pflicht, für Sicherheit zu sorgen. Hinter dem Bauwerk wohnt eine Familie. Ackermann zufolge gibt es Maßnahmen, die zwar den Verfall nicht aufhalten können, aber eine weitere Nutzung für Pkws erlauben. So genannte Gleitwände am Rand würden die Belastung abmildern und vorübergehend Schutz bieten. „Das ist aber eine tickende Zeitbombe“, so Ackermann.
Expertenbeistand ist gefragt. Den holt sich die Gemeinde vom Klingenthaler Ingenieurbüro Panzert & Partner. „Von der Brücke darf keine Gefährdung ausgehen“, betonte der Bürgermeister. Denn das Viadukt ist vor Jahren mit einer zusätzlichen Deckschicht versehen worden. Und niemand weiß, wie es darunter aussieht. Knapp 1670 Euro kostet die Ingenieurleistung für eine Begleitung der Ertüchtigung mit dem Zweck und der Hoffnung bis zur nächsten Hauptuntersuchung über die Runden zu kommen. Mehr ist momentan auch nicht drin, weil der Freistaat Sachen Fördermittel für Brückenprojekte bis 2023 eingefroren hat. |