BERGEN — Provisorien und Selbsthilfe gehören für die Bergener Freiwillige Feuerwehr Bergen seit langem zum Alltag. Damit will man sich jedoch nicht länger arrangieren müssen. Sorgen macht insbesondere der Fuhrpark: Die beiden W 50 sind 25 beziehungsweise 30 Jahre alt und gehören zu den letzten drei ihrer Art im Vogtlandkreis.
Jetzt sind die Kameraden mit einem selbst erarbeiteten und von Fachleuten abgesegneten Kostenplan in die Offensive gegangen: Volkmar Kluge, Wehrleiter und Gemeinderat, packte das Zahlenwerk zur jüngsten Sitzung auf den Tisch – mit der Forderung, neue Technik auf die Prioritätenliste zu setzen. Für ein zeitgemäßes Löschfahrzeug samt 1600-Liter-Wasserdepot und Druckluftatmern rechnet die Feuerwehr mit 309.000 Euro. „Eine Förderung von 109.000 Euro wäre möglich“, sagte Kluge. „Natürlich ist das ein Riesenberg, aber wir müssen uns Gedanken machen.“ Man könne entweder ansparen oder finanzieren.
Die vorhandenen Einsatzfahrzeuge 2018 oder 2019 auszutauschen, wie es der Bedarfsplan vorsieht, ist Kluges Ansicht nach viel zu spät. Zumal deren Reparaturanfälligkeit zunimmt. Auch Rost habe ihnen „merklich zugesetzt“, erklärte er. „Für alles gibt es in Deutschland Din-Normen. Wir rücken aber nicht nach Din aus“, schickte Kluge hinterher. „Noch ist nichts passiert. Aber wenn, dann bekommen wir ein großes Problem.“ Sicherheitstechnisch aufgerüstet haben die Feuerwehrleute so weit wie möglich selbst: Die W50 sind zumindest mit Rückfahrkameras und einer LEDRundumbeleuchtung ausgestattet.
Altersschwach sind auch die Druckluftatmer. Stattliche 20 Dienstjahrzehnte liegen inzwischen hinter ihnen. „Wir sind die einzige Feuerwehr im Altkreis Auerbach, die noch diese Geräte hat“, so Kluge. Sorgen macht man sich außerdem über die Unterbringung eines neuen Löschfahrzeuges: Die Depot-Türen seien dafür zu klein.
Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp nahm den Vorstoß zunächst zur Kenntnis und versprach, man werde dies weiterverfolgen. Gemeinderat Jörg Werner (Feuerwehr) sprach sich dafür aus, trotz angespannter Haushaltssituation einen Weg zu finden. „Günter Ackermann (Freie Wähler) machte den Vorschlag, Abgeschafftes wiederzubeleben: „Ich bin für eine Feuerwehrabgabe für jeden Bürger.“ (dien)
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