Von Gunter Niehus
Bergen - Er hat sich das Bürgerbegegnungszentrum für das Gespräch ausgesucht. Ganz bewusst. „Diese Fläche ist für unsere Gemeinde einfach sehr wichtig“, sagt Enrico Trapp, während hinter ihm Kinder und Jugendliche auf dem Sportplatz Fußball trainieren. „Die Bergener können es für vergleichsweise wenig Geld für Veranstaltungen nutzen“ Der 54-jährige Elektromeister will sich dafür einsetzen, dass das auch so bleibt. Auch deshalb tritt er am 15. Juni zur Bürgermeisterwahl in Bergen an.
Enrico Trapp (54) tritt zur Bürgermeisterwahl in Bergen an. FOTO: DAVID RÖTZSCHKE
Was bei einem Wahlsieg auf ihn zukommen würde, weiß wohl kaum einer so genau wie er. Das liegt zum einen daran, dass Trapp seit vielen Jahren im Gemeinderat sitzt und weiß, wie die Bergener Kommunalpolitik funktioniert. Darüber hinaus weiß Trapp aus seinem Elternhaus, was es bedeutet, Rathauschef zu sein: Sein Vater war selbst lange Jahre Bürgermeister von Bergen. „Eines hab ich da mitbekommen“, sagt er schmunzelnd. „Ins Rathaus kommt niemand, um dir auf die Schultern zu klopfen.“
Abgehalten von der Bewerbung hat ihn das aber nicht. „Es war am Ende aber ein recht kurzfristiger Entschluss“, sagt er. Erst kurz vor Ende der Bewerbungsfrist habe er seinen Hut als Einzelkandidat in den Ring geworfen. Deswegen hatte er 20 Unterstützungsunterschriften sammeln müssen. Sein Vater Volkmar Trapp hatte versucht, Bergen in die Stadt Falkenstein eingemeinden zu lassen. Daraus wurde nichts. Der Sohn will dieses Paket nicht erneut aufschnüren. „Bergen soll Teil der Verwaltungsgemeinschaft Jägerswald bleiben“, so Trapp. Wenn die Bergener ihn zum Bürgermeister wählen, will er sich vielmehr dafür einsetzen, die Projekte des scheidenden Bürgermeisters Günter Ackermann weiterzuführen. An erster Stelle steht dabei für ihn die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgebäudes. Das Millionenprojekt ist die mit Abstand größte Aufgabe, die Bergen schultern muss. Vom Prinzip sei zwar alles auf den Weg gebracht. „Irgendwo wird es bei der Umsetzung erfahrungsgemäß aber immer klemmen“, spricht der selbstständige Handwerksmeister aus Erfahrung.
Außerdem möchte er sich für eine Nachnutzung des ehemaligen Schulgebäudes einsetzen. „Das wird aber schwierig“, so Trapp. Da der Ort keine großen Einnahmequellen habe, könne Bergen insgesamt keine großen Sprünge machen. (nie)
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