Von Gunter Niehus
Bergen - Den Kindergarten „Am Ententeich“ in Bergen kennt Pierre Lange ganz genau. „Meine drei Kinder haben ihn alle besucht“, sagt der 37-Jährige. „Er ist wichtig für unsere Gemeinde, und wir müssen trotz sinkender Kinderzahlen alles dafür tun, damit er bleibt.“ Darum hat Lange genau diesen Ort für das Gespräch im Vorfeld der Bürgermeisterwahl am 15.Juni ausgewählt. Der 37-Jährige tritt dabei als Kandidat der Freien Wähler an
Pierre Lange (37) tritt zur Bürgermeisterwahl in Bergen an. FOTO: DAVID RÖTZSCHKE
„Ich hab mir die Entscheidung nicht leichtgemacht“, sagt er. Der gelernte Kfz-Mechatroniker leitet gemeinsam mit seiner Frau ein Transportunternehmen, ist Fußballtrainer - da noch Zeit für das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters zu finden, ist durchaus sportlich. „Vor allem meine Frau muss da wohl noch mehr stemmen“, sagt Pierre Lange. Dennoch habe er letztendlich seinen Hut in den Ring geworfen. „Wir müssen in Bergen eingefahrene Gleise verlassen“, begründet er dies. „Ich bin noch recht jung, deshalb fühle ich mich dafür besonders geeignet, den Ort moderner machen.“
Ein Glaskasten, in die Zettel mit Bekanntmachungen gehängt werden, reicht ihm beispielsweise nicht mehr. Als Bürgermeister will er einen digitalen Schaukasten einrichten. „Ob das am Ende ein Whatsapp-Kanal für Bergen wird oder eine Plattform im Internet, muss man sehen.“ Wichtig sei nur, dass Vereine, Feuerwehr und viele andere Gruppen dort wichtige Neuigkeiten oder Veranstaltungen mit dem ganzen Ort teilen können. Ein weiteres Herzensprojekt ist für Pierre Lange, einen Raum als Treffpunkt für Jugendliche zu schaffen. So etwas fehle zurzeit in Bergen. „Vor allem in den Wintermonaten wäre das wichtig“, so der 37-Jährige. Es gebe einige Orte, die für diesen Zweck geeignet wären. „Rund 500 Meter vom Kindergarten entfernt gab es schon einmal einen Jugendclub“, erinnert er sich. Vielleicht sei es sogar möglich, diesen wiederzubeleben.
Kommunalpolitische Erfahrung hat Pierre Lange noch nicht. Dennoch ist er überzeugt, die Herausforderungen meistern zu können, wenn die Bergener ihn in rund eineinhalb Wochen zu ihrem Bürgermeister wählen. „Ich leite ein Unternehmen, war sieben Jahre bei der Bundeswehr“, sagt er. „Ich habe gelernt, mich durchzubeißen. Wenn man etwas anfängt, muss man es auch durchziehen.“ (nie)
|