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Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Donnerstag, d. 16.01.2025
"Landhaus Marienstein" steht zum Verkauf
Seit 25 Jahren leiten Claudia und Frank Straubel das „Landhaus Marienstein“ in Bergen. Jetzt wird das Hotel verkauft. Die Wirtsleute gehen in den Ruhestand als Hoteliers. Was über die Zukunft des renommierten Hauses bekannt ist.

Von Gunter Niehus

Bergen - Das Valentinsmenü am 14. Februar dürfte ein Festmahl für alle liebenden Leckermäulchen werden. Für den Winterbrunch am 9. Februar wird Küchenchef Frank Straubel ebenfalls mit kulinarischen Versuchungen locken. Wer sich im „Landhaus Marienstein“ ein Menü maßschneidern lassen will - für ein Familienfest oder einen festlichen Empfang - hat dafür aber nur noch bis kurz vor Jahresende Zeit. Am 26. Oktober 2025 schließen Claudia und Frank Straubel nach 25 Jahren ihr Haus in Bergen. „Wir gehen wie geplant in den Ruhestand als Hoteliers“, kündigen sie in einem Schreiben an ihre Gäste an. „Einige haben uns schon mitgeteilt, dass sie das schade finden“, sagt Claudia Straubel.

Frank Straubel (rechts) und sein Schwiegersohn verlagern im Gasthaus Marienstein die Zubereitung der Speisen schon mal nach draußen. FOTO: CLAUDIA STRAUBEL

Mit dem „Landhaus Marienstein“ schließt eines der renommiertesten Häuser des Vogtlandes. Vor allem mit ihrer Küche konnten die Wirtsleute punkten. Dabei mag Küchenchef Frank Straubel den Ausdruck „gehobene Küche“ überhaupt nicht. „Ich mach einfach eine stinknormale, ehrliche Küche“, sagt Straubel. Allerdings verwendet er dafür ausschließlich frische Zutaten - wenn möglich aus der Region. Fertigsoßen aus dem großen Eimer sind für den Küchenchef ohnehin strikt tabu. „Ich wüsste auch gar nicht, wozu ich sowas brauchen könnte“, so Frank Straubel. „Soßen macht man aus Zutaten, die in der Küche eh nebenher anfallen. Zumindest wenn man mit frischen Zutaten arbeitet.“

Auch Nudeln werden beispielsweise in Bergen aus Eiern und Mehl selber hergestellt. Selbst das Rotkraut kommt nicht vom Großhandel. „Ich hatte dafür einmal im Ort einige Kohlköpfe gekauft“, erinnert sich Claudia Straubel. „Die Leute waren tatsächlich überrascht, dass wir uns diese Arbeit noch machen.“ All dies bedeutet natürlich einen großen Aufwand für das „Marienstein“-Team. Doch die Arbeit mit frischen Zutaten ist dort Ehrensache.

Möglich ist das freilich nur, weil man sich jeweils auf einige ausgewählte Gerichte konzentriert. Eine feste Speisekarte gibt es im „Marienstein“ schon seit 15 Jahren nicht mehr. Bei Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenfeiern oder Geburtstagen wird ohnehin vorher mit dem Gast das Menü geplant. Das ist ab acht Personen möglich. Spontan zum Essen vorbeikommen geht dagegen nicht. „Wenn man zwei-, dreimal einen Anlauf nimmt und dann wieder umdrehen muss, weil wir eine geschlossene Gesellschaft haben, ist das für die Betreffenden frustrierend“, so Claudia Straubel. Deshalb habe man irgendwann die Entscheidung getroffen, sich rein auf Veranstaltungen zu konzentrieren.

Festlich gedeckte Tische machen im „Landhaus“ Appetit. FOTO: CLAUDIA STRAUBEL

Die Hotelgäste in den 14 Zimmern können beim Abendessen zwischen einem Dreigangmenü und einer Kleinigkeit wählen. Doch dies stört die Besucher offenbar nicht. „Unter der Woche haben wir viele Geschäftsreisende, von denen etliche anschließend am Wochenende mit ihrer Familie wiederkommen“, so Claudia Straubel. Viele seien überrascht, wie schön es in der Region ist. Das Vogtland sei nach wie vor bei vielen unbekannt. An der Vermarktung als Tourismusregion könne jedenfalls noch einiges verbessert werden, davon sind die Straubels überzeugt. Das fange bei Wegweisern an den Radwegen an und höre bei den gastronomischen Angeboten nicht auf.

So hätten es Besucher gerade in der Woche oft schwer, eine Möglichkeit zum Einkehren zu finden. Aus diesem Grund haben Straubels aus der Not eine Tugend gemacht und für Radtouristen ein Picknick veranstaltet. Zur Mittagszeit ist Frank Straubel mit Essen, Trinken und Co. mit dem Auto zur Talsperre Pirk gefahren und hat dort für die Gäste aufgetischt. Eine schöne Geste - die aber eigentlich aus der Not geboren war.

Doch wie geht es nach dem 26. Oktober weiter? Schließt das Hotel oder gibt Familie Straubel einem neuen Pächter die Schlüssel des „Landhauses Marienstein“ in die Hand? Das Haus steht mittlerweile für 665.000 Euro zum Verkauf. Jetziger Eigentümer ist das Bauunternehmen VSTR AG mit Sitz in Rodewisch, das das Anwesen nach der Wende gekauft hatte. Dort will man sich nach Anfrage der „Freien Presse“ jedoch nicht zu Zukunftsaussichten oder Plänen äußern. (nie)



Letzte Aktualisierung am Donnerstag, den 16. Januar 2025 - 12:53 Uhr  





 

 

 

 


 

 





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