Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Dienstag, d. 10.06.2014 |
Künstlerinnen zeigen ihre Schätze |
Christina Frank und Karla Heß haben über Pfingsten zum Tag des offenen Ateliers in Bergen viele Gäste begrüßen können. |
VON SYLVIA DIENEL BERGEN — Über 30 Grad zeigt das Thermometer im Schatten an. Familie Kraus lässt sich von der Hitze nicht beeindrucken und schreitet stattdessen langsam durch den sonnigen Garten. „Super. Spitzenmäßig. So eine Anlage ist eine Kunstform an sich“, überschütten die Besucher aus Rebesgrün Gastgeberin Karla Heß mit Komplimenten. Kunst heißt zum Tag des offenen Ateliers am Sonntag und Montag das Stichwort. Alle Jahre wieder sperrt Karla Heß die Tür zu ihrem gut 1100 Quadratmeter großen Garten an der Bergener Thomas-Müntzer-Straße auf. Die Schaufläche ist nicht nur Heimat von 450 Pflanzenarten und -sorten, sondern auch ein dezent eingerichtetes Skulpturen-Park. „Weil wir einen botanischer Garten haben, nenne ich es zusätzlich Tag der offenen Gartentür“, erzählt Karla Heß. Dieses Jahr bleibt die Resonanz etwas hinter derjenigen des Vorjahres zurück. „2013 waren am Pfingstsonntag ungefähr 200 Leute da, am Montag 150“, nennt die Künstlerin Zahlen. „So ist es aber auch schön, man kann sich besser unterhalten.“ Garten-Kenner entdecken Neuheiten. Eine Wasserträgerin zum Beispiel. „Ich habe mich zum ersten Mal an Stein versucht“, berichtet Karla Heß. Genauer: an Pirnaer Sandstein. Und damit an jenem Material, das auch beim Bau der Dresdner Frauenkirche Verwendung fand. Christina Frank bekam in ihrem Atelier in Bergen Besuch von Karlheinz In der Gartenstraße in Bergen empfängt zur gleichen Zeit Malerin Christina Frank Besucher. Das erste, was ins Auge fällt, ist ihr jüngstes Werk: Bondi Beach an Australiens Ostküste. Dank Spachteltechnik ein realitätsnaher Blickfang. Weil das Atelier als Präsentationsfläche nicht ausreicht, hat die Künstlerin zwei Wohnräume dazu genommen. In regelmäßigen Abständen steigen Interessierte die Stufen hoch und führen sich Öl- und Acrylgemälde, Aquarelle, mit Pastellkreide und per Crash-Technik entstandene Bilder zu Gemüte. Sie zeigen von Urlaubsreisen „mitgebrachte“ Landschaften, heimische Natur, Stillleben, seltener sind Porträts vertreten. Karlheinz Blechschmidt, ein Bekannter aus Plauen, ist zum ersten Mal zu Gast und bringt sein Urteil in einem Wort unter: „Imposant“. Letztes Jahr zählte Christina Frank 80 Gäste an beiden Öffnungstagen. Wer sich viel Zeit nimmt, blättert in zurechtgelegten Alben. Darin ist ihr gesamtes Schaffen fotografisch dokumentiert. Ein paar Hundert Gemälde seien in 35 Jahren entstanden, peilt die Künstlerin über den Daumen. Die Anfänge liegen in Kindertagen. Als Textilmusterzeichnerin verfeinerte sie ihr Können. „Während der Ausbildung haben wir viel gelernt: Techniken, Farblehre und Naturstudium.“
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