Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Do., d. 24.10.2013
Kirchsteig Bergen: Fußgänger gehen vor
Privater Gehweg soll wieder für die Öffentlichkeit nutzbar sein – Gemeinderat lehnt Einziehung ab

BERGEN — Eins zu null für die Bürgerinitiative (BI) im Bergener Ortsteil Steinigt: Der private Kirchsteig zwischen Bundes- und Poppengrüner Straße wird künftig wieder uneingeschränkt öffentlich genutzt werden können.

Einer entsprechenden Forderung kam der Gemeinderat zur Sitzung am Dienstag nach und sprach sich per Beschluss einstimmig gegen eine Einziehung des Kirchstieges aus. Ursprünglich hatte die Gemeinde den vom Besitzer abgeriegelten Privatweg einziehen wollen. „Bei den Bürgern lagen aber die besseren Argumente“, sagte Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos).

Zentrales Argument ist die Sicherheit für Fußgänger an einer Engstelle der Poppengrüner Straße in Richtung Steinigt. Sie sei nicht gewährleistet, heißt es aus der BI. Zumal sich in dem Kurvenbereich keinen Bürgersteig gibt und die Situation bei Schneebergen am Fahrbahnrand sich weiter verschärft. Ein zur Sitzung anwesender Anwohner bezeichnete den Beschluss demzufolge als „weise Entscheidung“.

Für Tempo 30 statt 50 in diesem Abschnitt spricht sich auch Ratsmitglied Uwe Windisch (Freie Wähler) aus. „Ich hoffe, dass vom Landratsamt mal jemand herkommt und sich das anschauen“, forderte er. „100 Meter vor dem Kirchsteig kann man schon überfahren werden.“

Das Geschwindigkeitsthema beschäftigt den Rat seit vielen Jahren. Früher hatte ein Tempo-30-Schild Kraftfahrer auf die Gefahrenstelle hingewiesen. Dann wurde es abgebaut. „Das war wahrscheinlich eine Phase, als im Kreis Schilder eingespart werden sollten“, vermutet Trapp. Er und sein Rat wollen auf Bitten von Anwohnern eingehen und im Landratsamt Überzeugungsarbeit leisten , um das Schild zurückzuholen. Viel Hoffnung machte sich der Bürgermeister aber nicht. Vize Günter Ackermann (Freie Wähler) erinnerte daran, dass die Beanstandungen während des Straßenbaus im Mängelprotokoll vermerkt worden seien. „Wir haben auch gefordert, dass dort ein Spiegel aufgestellt wird“, sagte er. „Auch das ist uns damals verwehrt worden.“ (dien)