Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Mittwoch, d. 26.06.2013
Jägerswald lehnt Windräder ab
Stellungnahme zum regionalen Windkraftkonzept: Windkraft ja – aber nicht bei uns

WERDA/BERGEN — Wie alle anderen Kommunen im Regierungsbezirk Chemnitz müssen sich Werda und Bergen Gedanken zum Regionalplan- Entwurf und dessen Windkraftkonzept machen. Erste Gespräche in Ratssitzungen beider Gemeinden des Verwaltungsverbandes Jägerswald haben ergeben: Die alternative Energiegewinnung wird nicht generell abgelehnt, aber nur in bereits bestehenden Vorranggebieten akzeptiert.

Werda und Bergen gehören nicht unmittelbar zu jenen Gebieten, die im Entwurf als bevorzugte Standorte ausgewiesen sind. Sie befinden sich innerhalb der sogenannten harten Tabuzone. Laut Planungsverband können diese Flächen mit Riesenwindrädern bestückt werden, sie sollten aber nicht. Risiken lesen die Werdaer Räte allerdings für zwei Randgebiete aus der Skizze ab: Die Straße in Richtung Korna und Schöneck ist als weiche Tabuzone ausgewiesen, außerdem ein Areal zwischen dem Ortsteil Kottengrün und Brotenfeld. Letzteres wird von den Planern obendrein als Potenzialgebiet für die Energiegewinnung per Windkraft eingeschätzt. Folglich will Werdas Gemeinderat geschlossen gegen den Entwurf Stellung beziehen.

Im benachbarten Bergen muss man sich weniger Sorgen machen. „Wir haben fast keine Flächen, die in Frage kommen“, sagte Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos). „Das betrifft eher Trieber Flur oder unsere gemeinsame Gemarkungsgrenze und bezieht sich hauptsächlich auf Waldgebiet. Aber da streiten sich die Fachleute noch, ob das zulässig ist. Laut Innenministerium soll Wald ausgespart werden.“ Tino Zimmer (Freie Wähler) plädierte dafür, die regionale Version an das vogtländische Energiekonzept anzulehnen. Darin seien keine neuen Standorte vorgesehen, argumentierte er. Und Biogasanlagen würden bevorzugt.

Windkraftanlagen vor der eigenen Haustür könnten sich negativ auf den Tourismussektor, die Qualität von Wohnstandorten und deren Wert auswirken, befürchtet der Verwaltungsverband. Zudem würden Geräusche und Schattenwurf angrenzende Siedlungen belästigen, ist man überzeugt. „Wir befinden uns momentan aber erst in der Vorstufe zum Entwurf“, betonte Verbandschefin Carmen Funke (CDU), die auch Bürgermeisterin in Werda ist. Während der Verbandssammlung Anfang Juli soll die Stellungnahme beschlossen werden. (dien)