Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Donnerstag, d. 03.01.2013
Turnhalle bleibt kalt
Das wenige Geld in der Gemeindekasse zwingt Bergen auch 2013, sich auf begonnene Vorhaben zu konzentrieren.

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Seit Jahren nutzt der Rassekaninchenzüchterverein S776 Bergen/Trieb die Turnhalle an der ehemaligen Grundschule für Ausstellungszwecke. Im Dezember werden Werdaer Zuchtfreunde zu Gemeinschaftsschauen eingeladen. Macht der Winter seinem Namen alle Ehre, müssen sich Aussteller und Besucher warm anziehen: Bisweilen liegt die Temperatur drinnen nur knapp über dem Nullpunkt, und man muss sich mit einem mobilen Wärmespeicher helfen.

Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp macht keine Hoffnung, dass sich an diesen Umständen in naher Zukunft etwas ändern könnte. Das Gebäude sei „eine Kalthalle“ und der Einbau einer Heizung schlichtweg zu teuer, weil sie zu selten genutzt würde. „Im neuen Haushalt müssen wir auch wieder Prioritäten setzen und einschätzen, was maximal geht und was nicht“, begründet er seine Absage.

Vorrang genießen begonnene Maßnahmen. Ganz oben rangiert das 2011 zum Bürgerbegegnungszentrum erweiterte Sportlerheim. Aber auch dort müssen Abstriche gemacht werden. „Momentan wird mit einem Ofen plus Solar geheizt. Für den Frostschutz wäre aber eine Gastherme ideal“, umreißt Trapp seine Vorstellungen. Der Wunsch muss ein frommer bleiben. Ohne diesen Umbau verschluckt das zu 70 Prozent geförderte, aber aus eigener Tasche vorzufinanzierende Projekt bereits 400.000 Euro. Fassade und Erdgeschoss sind saniert, ein energetischer Außenputz ist aufgebracht, ungenutzte Lagerräume hat der Bauhof bezogen, ein Terrassenanbau komplettiert die Ansicht. Jetzt ist der Innenbereich dran. Eine Teeküche und zwei Vereinsräume sollen eingerichtet werden. Weil sich die Ausstattung nicht fördern lässt, braucht es Sponsoren.

„Das Nächste, was wir bedenken müssen, ist die Unterhaltung der Feuerwehr“, gibt Trapp zubedenken und spricht von einer „Pflichtaufgabe“. Im zu Ende gehenden Jahr konnte der marode, baufällige und deshalb gesperrte Schlauchturm nach jahrelanger Wartezeit vor dem Abriss bewahrt werden. 21.000 Euro kostete seine umfangreiche Sanierung. Ursprünglich war von 10.000 Euro ausgegangen worden. Das Depot haben die Kameraden zeitgleich selbst auf den neuesten Stand gebracht und Gefahrenstellen entschärft.