Blick regional - Mittwoch, d. 28.09.2011
Bergens Bürgermeister droht mit Klage gegen die Eingemeindung in den Verwaltungsverband "Jägerswald"
Volkmar Trapp: "Das Tuch ist zerschnitten"

Bergen (tv).Die Eingemeindung kommt. Aber wo müssen die Bürger künftig ihre Formulare abgeben. Glaubt man Bürgermeister Volkmar Trapp, fühlen sich die meisten Bergener zur Stadt Falkenstein hingezogen. Solchen Fusions-Bestrebungen erteilten jetzt das sächsische Innenministerium und das Landratsamt eine Abfuhr. Stattdessen soll Bergen in die Einheitsgemeinde "Jägerswald" integriert werden. Genau das will Trapp verhindern. ,,Ich spreche für die Bergener." in Abstimmung mit dem Gemeinderat drohte er sogar mit einer Klage. "Das Tuch ist zerschnitten." Den Verwalturtgsverband hält er für keine gute Alternative. "Die Verbandsgründung war ein Fehlgriff." Die Prognosen zur demografischen Entwicklung in diesem Landstrich seien nicht gerade ermutigend für eine große Verwaltungsstruktur. Für ihn gibt es handfeste Argumente für Falkenstein. Mit dem künftigen Verwaltungssitz Tirpersdorf hätten die Bergener relativ wenig am Hut. Falkenstein liegt schließlich nur acht Kilometer entfernt. Mit dem Bus ein Klacks. In Richtung Tirpersdorf sehe das ganz anders aus. "Das ist eine Tagestour", schimpfte Trapp. Damit spielte der Gemeindechef auf die schlechte Verkehrsverbindung von Bergen in die geplante Verwaltungs-Zentrale an. Verbandsvorsitzende Carmen Funke warnte indessen vor einem Rechtsstreit. Der könne alles zum Stillstand bringen. Bis Ende kommenden Jahres muss alles geregelt sein. "Sonst wird es für alle ein bitteres Erwachen geben."


Bernadett Grüner mit Söhnchen Toni und Frank Horlbeck fühlen sich wie die meisten Bergener mehr mit Falkenstein als mit Tirpersdorf verbunden. Foto: Thomas Voigt