Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Donnerstag, d. 04.08.2011
Schlauchturm wird zu einem Kraftakt
Die Genehmigung für das Sanierungsvorhaben am Feuerwehrdepot Bergen liegt vor. Doch weil es keine Fördermittel gibt, tut sich die Gemeinde schwer.

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Für die Sanierung des maroden Schlauchturms am Bergener Feuerwehrdepot hat die Gemeinde längst alle Genehmigungen beisammen. Doch das Vorhaben beschäftigt Feuerwehr und Gemeinderat nicht nur seit Jahren, sondern bereitet allen Beteiligen zunehmend auch Kopfzerbrechen: Schuld daran sind die Kosten der Sanierung.

Mit 10.000 Euro ist das Projekt im Haushalt der Gemeinde veranschlagt. Allerdings zeichnet sich seit Eingang der Angebote ab, dass man wohl wird tiefer in die Tasche greifen müssen. „Wir kommen damit wohl nicht hin“, ist Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) überzeugt. „Das sollte aber unser Ziel sein, weil wir im Rahmen bleiben müssen.“ Aktuell werden die Kosten auf 12.000 Euro geschätzt. Laut Ursula Goldhahn, Kämmerin im Verwaltungsverband Jägerswald, seien aber sowohl nach oben als auch nach unten Abweichungen denkbar.

Einig sind sich Bürgermeister Volkmar Trapp und seine Räte, dass der etwa 45 Jahre alte Schlauchturm möglichst schnell saniert werden muss. Doch wie höheren Kosten aufgefangen werden können, das ist nach wie vor offen. „Eswird sich zeigen, wo wir am Jahresende stehen“, so der Gemeindechef. „Dann werden wir weitersehen.“ Fördertöpfe können für den Turmbau jedenfalls nicht angezapft werden, machte er in der Ratssitzung am Dienstagabend klar. Weder das Konjunkturpaket II noch das Programm der Integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) kommen in Frage.

Ursprünglich war ein Abriss des Schlauchturmes sowie ein Neubau als einzige Möglichkeit in Erwägung gezogen worden. Doch der Gedanke wurde bald wieder verworfen. „Das hätte uns auf alle Fälle mehr gekostet“, begründet Trapp die nach Architekten- und Statikerempfehlung mit der Freiwilligen Feuerwehr einvernehmlich getroffene Entscheidung zugunsten einer Sanierung des Turmes.

Seit drei Jahren kämpfen die Bergener Feuerwehrleute um bessere Bedingungen, um ihrem Ehrenamt ordnungsgemäß nachkommen zu können. Gleich an mehreren Stellen macht der 15 Meter hohe Turm Probleme: Der Schlauchaufzug funktioniert nicht und zwingt zum Improvisieren. Außerdem haben sich Setzungsrisse gebildet, und das Mauerwerk bröckelt. Um die Einsatzbereitschaft der wehr zu gewährleisten, tue Abhilfe not.