VON HOLGER WEISS

BERGEN — Das Landratsamt sieht keine Alternative zum Abriss der Brücke amehemaligen Bahnhof Bergen im Zuge des Radwegbaus auf der ehemaligen Bahnlinie Oelsnitz– Falkenstein. Nachdem Bergener Bürger und Mitglieder des Heimatvereins Trieb/Schönau gegen das Vorhaben protestiert hatten, gab es jetzt ein Treffen mit Vertretern der Kreisverwaltung.

„Dabeiwurden die unterschiedlichen Standpunkte beider Seiten diskutiert“, informierte Dieter Drahota von der Initiative zum Brückenerhalt nach demGespräch. Seitens des Landratsamtes werde zum Abriss keine Alternative gesehen. Die Begründung: Der bauliche Zustand sei so schlecht, dass eine Instandsetzung unter verkehrssicherheitsrelevanten Gesichtspunkten nicht vertretbareKostenverursachen würde.

Der alten Eisenbahnbrücke unweit des früheren Bahnhofes in Bergen droht im Zuge des Radwegbaus zwischen Oelsnitz und Falkenstein der Abriss. Bürger wollen das verhindern. FOTO: SILKE KELLER-THOSS

Die Abrissgegner verwiesen darauf, dass durch den von Protesten begleiteten Abriss der Brücke bei Oberlauterbach bereits genug Schaden angerichtet wurde. „Durch den Abriss der zweiten Brücke gibt es allein zwischen Bergen und Falkenstein vier Stellen, an denen der Radweg umständlich verlassen werden muss. Zudem verliert die Strecke deutlich anAttraktivität, da Zeitzeugen der Eisenbahngeschichte für immer vernichtet werden“, beklagt die Initiative fürdenBrückenerhalt.

In der Pressemitteilung der Initiative wird beklagt, „dass durch den fördermittelbedingten Zeitdruck beim Radwegprojekt die Informationspolitik seitens des Landratsamtes vernachlässigt wurde“. Zudem wurde in demGespräch der fast völlig fehlende Bezug des Radweges zu seiner Geschichte als erste vogtländische Eisenbahn bedauert, was einer touristischen Vermarktung nicht gut zu Gesicht stehe. Deshalb wurde angeregt, dass die noch vorhandenen Eisenbahnrelikte gesichert werden und nach Möglichkeit an touristisch relevanten Stellen Schautafeln zur Geschichte der Eisenbahn errichtet werden sollen.