VON VOLKER MÜLLER

REICHENBACH/BERGEN — Stahlblaue Kornblumen und weißgelb leuchtende Margeriten: die Allerweltsgewächse halten auf den Bildern von Christina Frank aus Bergen jeden Vergleichmit erlesenen und auf den ersten Blick weit prachtvolleren Exoten stand. Davon können sich die Besucher der am Freitagabend eröffneten neuen Ausstellung im Foyer des Reichenbacher Neuberinhauses überzeugen.

Ein Strauß bunter Feldblumen, den die Vogtländerin nach einem Spaziergang spontan malte, prangt und strahlt, verströmt eine solche Anmut,dassmanRahmenundLeinwand glatt vergessen und am liebsten zugreifen möchte.

Die Schau, die sich „Naturimpressionen“ nennt, hält weitere gelungene Pflanzenporträts bereit. Aber auch eindrucksvolle Landschaftsmotive sind zu sehen: ein Herbstwald etwa, in dem Orange und Gelb den Ton angeben. Auch dieWeite und aufkommende Hitze der Morgenstimmung in Afrika lassen sich scheinbar angesichts eines Bildes südlicher Prägung erahnen.

Insgesamt hängen 22 Gemälde im Foyer, wobei in ausgewogener WeiseÖl-,Acryl undAquarellfarben vertreten sind. Neben dem überzeugenden Umgang mit Farbe und Form fällt die kluge Wahl der Formate auf. Selten ist ein so reiches Reservoir an unterschiedlich gehaltenen, den jeweiligen Inhalten angepassten Bildschnitten zu finden.

Letzterer Vorzug könnte mit dem beruflichen Werdegang der 1950 in Bergen geborenen Malerin zu tun haben. Christina Frank erlernte in den 1960er Jahren in Plauen den Beruf der Textilmusterzeichnerin, bei dem Fragen der Raumaufteilung bekanntlich eine große Rolle spielen. Von Kind auf intensiv mit Pinsel und Stift tätig, beteiligte sie sich früh erfolgreich an Zeichenwettbewerben, blieb auch in späterer Zeit ihrer Kunstleidenschaft treu und besuchte unter anderem Zeichenkurse bei Gabriele Bujak an der Volkshochschule Oelsnitz. Seit acht Jahren präsentiert die Bergenerin, die Mitglied im Vogtländischen Kunstverein Göltzschtal ist, ihre Bilder in der Öffentlichkeit.

Das und anderes mehr war am Freitag aus der sachkundigen Einführung des Falkensteiners Jan Brombacher zuentnehmen, Schwiegersohn der Künstlerin und dafür bekannt, dass in den Räumen seiner Steuerberatungsfirma regelmäßig Kunstausstellungen stattfinden. Für die musikalische Umrahmung der Eröffnung, die etwa 40 Besucherhatte, sorgte dieMusikschule Vogtland. Das Blockflöten-Trio mit Friederike Krien, Julia Mach und Gloria Joachimsky ließ gekonntMusik der Renaissance sowie Jazziges von Matthias Maute hören.

DIE AUSSTELLUNG „Naturimpressionen“ ist noch bis zum Mittwoch, 26. Januar, zu den Kassenöffnungszeiten dienstags und donnerstags, jeweils von 10-18 Uhr, und bei Veranstaltungen zu sehen.

Christina Frank zeigt im Foyer des Neuberinhauses Malerei unter dem Titel „Naturimpressionen“. FOTO: FRANKO MARTIN