Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Dienstag, d. 07.12.2010 |
Glühwein weicht die Fronten auf |
Zum mittlerweile fünften Mal in Folge haben die Bergener am zweiten Adventssonntag Lichtelfest gefeiert. |
VON SYLVIA DIENEL BERGEN — Auch wenn die aktuellen Eingemeindungspläne in Bergen für teils heftige Diskussionen sorgen, zum Lichtelfest am Sonntagabend weichten die Fronten (pro Falkenstein oder pro Jägerswald) auf. „Der guten Laune tut das alles keinen Abbruch, wir lassen die Politik vor der Tür“, beschreibt Feuerwehrchef Volkmar Kluge die Stimmung auf dem Gelände zwischen Feuerwehrdepot und ehemaliger Schule. Zum 5. Mal in Folge hatten die Bergener Kameraden gemeinsam mit dem Dorfclub den Platz zur Adventsfeiermeile gemacht. Ein Pavillon war aus dem Winterschlaf geholt und als Glühweinstützpunkt hergerichtet worden. Über den Belagerungszustand freuten sich nicht nur die Helfer in Heißgetränkeständen, hinter dem Grill und am Linsensuppe-Bottich. Kühle Biere standen genauso hoch im Kurs. Sichtlich warm ums Herz wurde es vielen Festgästen beim Auftritt der Bergener Kita-Kinder mit Liedern und Märchenspiel. Kräftige musikalische Akzente setzten die Bergener Jagdhornbläser. Bis zur Feuershow als krönenden Abschluss standen auch die Besucher der Ausstellung im Schulgebäude meist eng an eng. Mit Unmengen von Bildern, Schriftstücken und Gegenständen beleuchtete der Heimatverein ausgewählte Bereiche der Ortschronik: 420 Jahre Schule mit 50 Klassenfotos ab Jahrgang 1891, nicht mehr existierende Gaststätten und Bahnhofsgebäude, Einblicke in die Feuerwehr- und Landwirtschaftshistorie und Erinnerungen an jene Zeiten, als Bergen noch zu den wichtigsten Stickereidörfern in der Region zählte.
Ein buntes Programm präsentierten die Bergener Kinder. FOTO. JOACHIM THOSS Eine eigene Geschichte kann traditionsgemäß auch der stattliche Weihnachtsbaum im Mittelpunkt des Lichtelfestes erzählen. Er ist wie so oft eine Spende Bergener Bürger. „Wir sind froh darüber, dass sich die Leute dazu bereiterklären und suchen schon den Baum für nächstes Jahr“, starten Bürgermeister Volkmar Trapp und Volkmar Kluge einen ersten Aufruf. Entscheidend ist nicht nur der Wuchs. „Er muss verkehrsgünstig liegen, sodass wir mit dem Kran rankommen.“
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