Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 25.07.2009 |
Kindergarten-Umbau kostet mehr Geld |
Gemeinderat Bergen über Mehraufwendungen von 64.000 Euro verärgert – Auch Rathaustoiletten werden teurer |
Bergen. Den neuen Gemeinderat von Bergen drücken die alten Sorgen: In ihrer ersten Sitzung mussten sich die Gemeinderäte mit überplanmäßigen Ausgaben beschäftigen. Es ging also ums Geld, das in Bergen hinten und vorne fehlt. Der dickste Brocken: Die Ausgaben für An- und Umbau des Kindergartens erhöhen sich von ursprünglich 246.000 Euro um 64.000 Euro auf 310.000 Euro. Begründet wurde die Kostenexplosion mit dem späten Baubeginn. Die meisten Firmen hätten ihre Auftragsbücher durch Aufträge aus dem Konjunkturpaket II derzeit gut gefüllt und sind nicht auf jeden Auftrag angewiesen. Gleichzeitig sei eine Preissteigerung beim Material zu beobachten, hieß es. Gemeinderat Günter Ackermann (Freie Wähler) betonte, dass man alle Angebote genau geprüft und immer den niedrigsten Bieter ausgesucht habe. Für ihn habe das Bauvorhaben eine Größenordnung, wie es im Gemeinderat bisher noch nicht beschlossen wurde. Ein Anliegen war zudem, möglichst viele ortsansässige Firmen zu beauftragen. Dies sei jedoch kaum möglich gewesen. Bei einigen Angeboten gab es Preisunterschiede von 100 Prozent. Nur die Malerarbeiten mit einer Auftragssumme von knapp 12.000 Euro konnten an einen Bergener Betrieb vergeben werden – an Malermeister Peter Steinbach. Wegen der Bauarbeiten wurden nochmals zahlreiche Bedenken geäußert. Um termingerecht fertig zu werden, muss bei laufendem Kindergartenbetrieb gebaut werden. Mehrere Gemeinderäte mit Erfahrung auf dem Bau äußerten ihre Skepsis. Außerdem dürften nun keine Nachträge mehr kommen, da für die überplanmäßige Ausgabe 45.000 Euro aus der Rücklage entnommen werden müssen. Der Rest wird mit Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II gedeckt. Zusätzliche Kosten sind der Gemeinde bereits bei den Bauarbeiten im Rathaus entstanden. Die Toiletten des Bürgersaales wurden umgestaltet. Dafür waren 8000 Euro eingeplant. Doch inzwischen sind Kosten in Höhe von 16.800 Euro aufgelaufen. Auch darüber wurde im Rat Unmut geäußert, zumal die Arbeiten bereits ausgeführt wurden und die Handwerker nun auf ihr Geld warten. Auch der Umstand, dass die zusätzlichen Arbeiten nicht abgesprochen wurden sorgte für Verdruss. Weitere 3700 Euro muss die Gemeinde überplanmäßig aufbringen für die Straßenbeleuchtung an der Brücke im Bereich der Kreuzung Gartenstraße. Komplizierte Vorschriften machten eine extra Kabelverlegung notwendig, weil an der Brücke keine Bohrungen ausgeführt werden dürfen. (mros) |