VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Am 31. Januar endet in Bergen eine Ära. Dann verabschiedet sich Bürgermeister Volkmar Trapp von seiner Funktion als ehrenamtlicher Bürgermeister. 17 Jahre hatte er das Amt bekleidet. Jetzt muss Schluss sein. Früher als gedacht. Aufgrund gesundheitlicher Probleme sieht sich Trapp zum Rücktritt gezwungen. Über diese neueste Entwicklung informierte Günter Ackermann, seit August vorigen Jahres kommissarisch eingesetzter Bürgermeister, zur Gemeinderatssitzung am Dienstag.
Volkmar Trapp Bergens Bürgermeister legt sein Amt zum 31. Januar nieder
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Am 12. Januar war dem Landratsamt Vogtlandkreis und Verwaltungsverband Jägerswald als Verbund der Gemeinden Bergen, Werda, Theuma und Tirpersdorf ein Schreiben von Volkmar Trapp zugegangen. Darin kündigte er seinen Rücktritt an und begründete die Entscheidung: Vor einem halben Jahr unterzog sich Trapp einer Herzoperation. Mit den Folgen kämpft er nach wie vor. Ursprünglich wollte der 71-jährige Rentner im Herbst wieder dienstfähig sein.
Wann Neuwahlen angesetzt werden, ist jetzt Gegenstand von Gesprächen mit dem Landratsamt. „Es muss mindestens ein Vierteljahr vergehen, bis der Rücktritt wirksam wird“, sagte Günter Ackermann. Wie es dann weitergeht, bleibt vorerst offen. Obwohl weder ein Nachfolger für den Bürgermeister noch für die beiden ebenfalls unbesetzten Stellvertreter-Positionen in Sicht ist, schaut Ackermann optimistisch nach vorn. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir niemanden finden“, äußerte sich der 73-Jährige dazu. „Wenn wir einen Bürgermeister gewählt haben, wird es im Rat auch einen ersten und zweiten Stellvertreter geben.“ Er selbst will nicht kandidieren, sondern reguläres Ratsmitglied sein. Bis zu seinem Rücktritt im Juli 2017 war Ackermann 13 Jahre Vize-Bürgermeister.
Günter Ackermann
Der Vize-Bürgermeister will nicht für das Ehrenamt kandidieren
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Auf das nächste Oberhaupt kommen stattliche Herausforderungen zu. Die Gemeindegebietsreform hat Bergen gespalten. Einem Bürgerentscheid aus dem Jahr 2012 zufolge stehen die Einwohner mehrheitlich hinter Trapp und seinem Rat beim Bestreben, die Eingemeindung nach Falkenstein durchzusetzen. Auch Ackermann wehrt sich gegen eine Einheitsgemeinde. Die sollte einst mit Werda, Theuma und Tirpersdorf gebildet werden. Alle drei Partnerkommunen favorisierten diese Konstellation. An der Haltung von Werda hat sich nichts geändert. Tirpersdorf und Theuma wollen mittlerweile eine Zweier-Ehe eingehen.
2012 war Bergen der Weg nach Falkenstein sowohl von der Landesdirektion Chemnitz als auch von der Rechtsaufsicht des Vogtlandkreises versagt worden. Dagegen legte die Gemeinde Widerspruch ein. Als auch dieser negativ beschieden wurde, blieb nur der Klageweg. Derzeit wartet Bergen auf einen Termin für das Berufungsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Bautzen. „Das wird nicht im ersten Quartal sein“, sagte Günter Ackermann. „Diese Aussage habe ich schon.“
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