VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Noch ein Dorf oder schon eine Stadt? In Bergen gab es bis in die DDR-Zeit hinein Einrichtungen wie ein Bekleidungs- und ein Elektrizitätswerk, ein Postamt und sogar ein Kino. Geblieben ist nur das Rathaus. Hatte die Gemeinde während der Wismut-Ära fast 3000 Einwohner, sind es heute noch um die 1000. Von der einstigen Blüte Bergens soll der Festumzug zur 750-Jahr-Feier Mitte Juni erzählen.
Der Anspruch, diese Zeit in Bildern darzustellen, gerät zur Herausforderung. „Es ist sehr schwierig, für das Bekleidungswerk eine Gruppe zusammenzustellen“, berichtet Bürgermeister Volkmar Trapp. Auch dort hergestellte Produkte sollen gezeigt werden. Dabei beschäftigte der Betrieb 300 Mitarbeiter. „Von Militärmänteln bis Berufsbekleidung wurde dort alles Mögliche gesteppt“, erinnert sich Trapp.
Ähnlich schwierig gestaltet sich die Zusammenstellung anderer Bilder zur Industriegeschichte. Dazu gehört Bergens ehemaliges Elektrizitätswerk. „Das hat Strom bis Markneukirchen geliefert“, sagt Trapp. Die Kombinatsbildung im Sozialismus setzte dem Werk ein Ende. „Dass Bergen so etwas hatte, ist bemerkenswert und eigentlich eine Geschichte für sich“, findet Trapp. Als noch schwerer erweist sich seinen Angaben zufolge die Eingliederung eines Bildes der zentralen Poststelle in Bergen. „Davon sind keine Unterlagen mehr vorhanden.“
Während für den Umzug noch Unterstützer gebraucht werden, kommen die Vorbereitungen für alle anderen Programmpunkte des Festes vom 16. bis 18. Juni gut voran. Der Freitag steht im Zeichen der Festveranstaltung mit Feuerwerk und Überraschungen. Für den Samstag sind ein Jugendturnier, Schauhandwerk, Angebote für Kinder und Tanz geplant. Der Sonntag startet mit einem musikalischen Frühschoppen, bevor sich der Festumzug im Ortsteil Jahnsgrün in Bewegung setzt und auf dem Festplatz auflöst.
Neben der Gemeinde sind die Feuerwehr, alle Vereine und Privatpersonen wie Ulrich Viertel in die Ablaufgestaltung eingebunden. Der Bergener gehört zu den Umzug-Mitorganisatoren. Knappe zwei Monate vor Festbeginn richtet Volkmar Trapp einen Aufruf an die Einwohner, Grundstücke zu schmücken: „Das ist wichtig. Ein solches Ereignis findet alle 25 Jahre statt.“
WER DAS JUBILÄUM mitgestalten möchte, kann sich unter Telefon 037463 89072 oder 0173 9452338 melden.
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