Erschienen am 13.10.2020
René Hofmann und Produktmanager Thomas Münzer haben dem Vorstand des Heimatvereins Bergen die Förderurkunde von "Sternquell hilft" übergeben. Foto: Sternquell-Brauerei / Karsten Repert
Bergen - Urplötzlich ging alles ganz schnell. Die Chronik ist ausverkauft! Aber wie konnte aus diesem Bauerndorf mit seinen 39 Höfen urplötzlich eine kleine Stadt heranwachsen? In der Fotodokumentation des Heimatvereins Bergen e.V. steht es drin. Die erste Auflage war ruckzuck vergriffen. Auch der Nachdruck ging weg wie warme Semmeln. An den Produktionskosten hatte sich "Sternquell hilft" beteiligt. Jetzt muss die Bilderchronik in einer Drittauflage nachgedruckt werden, weil es noch immer etliche Bestellungen gibt. "Das ist für uns natürlich ein großes Glück. Genau deshalb haben wir uns eine gefühlte Ewigkeit zusammengesetzt. Wir wollten den Bewohnern von Bergen und für die Nachwelt eine bleibende Erinnerung schaffen", freut sich die "Redaktion" um Ekkehard Mothes, Birgit Blechschmidt, Sonja Golle, Sieghard Zimmer und Wolfgang Bernhardt. Mit ihrem Heimatverein hatten die rührigen Vogtländer in Plauen bei der Heimatbrauerei um Unterstützung gebeten. Produktmanager Thomas Münzer glaubte an das Projekt. Jetzt traf man sich und durfte sich über das tolle Miteinander freuen.
In Bergen lebten einst über 2.000 Menschen
"Nichts ist spannender, als unsere Geschichte. Ob in geselliger Runde oder in einem stillen Moment: Wenn wir in einer Chronik blättern, ist das wie eine Reise in die Vergangenheit", weiß Sternquell-Gebietsverkaufsleiter René Hofmann. In den Ausstellungsräumen der ehemaligen Schule pflegen die Bergener Brauchtum und ihre Heimatgeschichte. Man stelle sich vor: Die Ortschaft zwischen Plauen und Falkenstein zählte einst 682 Einwohner (1834). Nur 100 Jahre später lebten in Bergen fast 2.000 Menschen. Was war passiert? "Unserem Ort hat die industrielle Revolution Wohlstand gebracht. 1870 starteten die ersten Stickereien. 1903 mussten unsere Vorfahren sogar ein Elektrizitätswerk bauen, weil der Bedarf an Strom ins Unermessliche gestiegen war. Im Jahr 1911 konnten so im kleinen Bergen 265 große Stickmaschinen elektrisch betrieben werden", berichtet Ekkehard Mothes. 1913 fuhr die erste Buslinie Sachsens unglaublicher Weise durch Bergen! So bedeutend war damals der Ort mit seinen Webereien und dem Bekleidungswerk. Es folgten zwei Weltkriege und dazwischen die Weltwirtschaftskrise. Doch 1949 ging es für Bergen weiter aufwärts. Jetzt hatte die Wismut hier ihr Domizil. 162 Tonnen Uran wurden aus dem Grubenfeld herausgeholt. Die Einwohnerzahl stieg in jener Zeit stieg auf 2.066. Es war der Höhepunkt in mittlerweile 753 Jahren Ortsgeschichte.
Bis 15. November kann man die Chronik bestellen
"Mit dieser Arbeit möchten wir für alle historisch Interessierten und nachfolgende Generationen ein Fenster der Geschichte öffnen. Die 97 Bilder vermitteln die Vielfähigkeit der ausgeübten Berufe, zeigen verschiedene Berufsgruppen, den technischen Fortschritt durch moderne Maschinen sowie Transportmöglichkeiten", schreibt der Heimatverein Bergen. Der letztmalige Nachdruck wird vorbereitet. Alle Interessenten werden gebeten, bis spätestens 15. November zu bestellen. Unter anderem ist das bei Birgit Blechschmidt (Telefon 037463-89921) möglich. Rückblick: Thomas Münzer hatte für das Projekt die fehlenden 300 Euro beigesteuert. "Es sind ganz oft vergleichsweise kleine Beträge, die den Ehrenamtlichen in unserer Region weiterhelfen. Als Brauerei ist es uns wichtig, ganz konkret am Vereinsleben teilzunehmen", betont der Produktmanager. Über 300 Bewerbungen sind bereits eingegangen. "Sternquell hilft" konnte inzwischen 75 Mal aktiv werden. Bewerbungen sind nach wie vor möglich. Weitere Informationen auf der Internetseite.
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