Von Sylvia Dienel
Bergen - Eine Hiobsbotschaft hat Bergens Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler) zur Gemeinderatssitzung am Dienstagabend mitgebracht: Die örtliche Filiale der Sparkasse Vogtland werde ihr Beratungsangebot drastisch reduzieren, kündigte er an. Ab 1. April ist der Schalter mittwochs von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Nur noch – bis dahin haben Bergener und andere Kunden Gelegenheit, sich an drei Tagen beraten zu lassen: montags, donnerstags und freitags an Vormittagen sowie montags und donnerstags anderthalb Stunden an den Nachmittagen. Wie Ackermann in Erfahrung bringen konnte, werden die Mitarbeiter nach Falkenstein versetzt.
Ohne Gegenwehr ging die Sparkassen-Ankündigung nicht ab. „Wir haben gefordert, wenigstens eine Stunde am Nachmittag zu öffnen“, so Ackermann. Viel Erfolg rechnet er sich nicht aus. Zumal die Sparkasse dem Bürgermeister zufolge jene Einschnitte mit fehlender Nachfrage begründete. Bei einer internen Versammlung im Verwaltungsverband Jägerswald, dem Bergen, Werda, Theuma und Tirpersdorf angehören, war das Vorhaben Mitte Februar von der Sparkasse erläutert worden. „Da sagte man uns, dass in Bergen kein Bedarf mehr bestehe“, so Ackermann. Daraufhin machte er die Probe aufs Exempel, beobachtete das Geschehen während der Schalter-Öffnungszeiten – und bekam einen anderen Eindruck. „Der Bedarf ist hoch“, sagte er. „Diese Aussage hat uns also nicht überzeugt.
Genauso wenig konnten Ackermann und sein Rat nachvollziehen, dass sich trotz Einladung kein Sparkassen-Vertreter zur Sitzung blicken ließ, um öffentlich Stellung zu beziehen und Fragen zu beantworten. Wie alle anderen am Tisch schüttelte Heinz Büttner (Wählervereinigung Sport) den Kopf angesichts der Entwicklung. Er erinnerte an Verpflichtungen von einst: „Nach der Wende hatte die Sparkasse den Auftrag, Bürgernähe zu praktizieren.“ |