Von Peter Janka
Bergen - Geschafft und voll mit neuen Eindrücken sind die Nachwuchsverantwortlichen des SV Turbine Bergen am Sonntagabend aus dem tschechischen Karlovy Vary nach Hause zurückgekehrt. Zum zweiten Mal nach 2019 standen für sie beim Partnerverein Slavia Karlovy Vary ein Trainerseminar sowie Fußballvergleiche von der F- bis zur C-Jugend auf dem Programm. Ein Angebot, das auch Verantwortliche aus Kottengrün, Ellefeld, Falkenstein und Tirpersdorf nutzten, mit denen die Bergener zusammenarbeiten.
Trainer und Betreuer aus dem Vogtland und aus Karlovy Vary mit den U-12-Fußballern, mit denen sie ein Beispieltraining abhielten. Foto: Verein
„Das Wochenende war top organisiert und hat uns sehr viel gebracht“, lobte Andreas Neugebauer, der Jugendleiter des SV Turbine, die tschechischen Gastgeber um Lubos Kornatovsky. Der Karlsbader hatte vor einigen Jahren zusammen mit Neugebauer in der Bergener Männermannschaft gespielt und nach seinem Ausscheiden immer den Kontakt ins Vogtland gehalten. Der Austausch mündete vor drei Jahren in einem Kooperationsvertrag beider Vereine, der seitdem tatkräftig mit Leben gefüllt worden.
So auch voriges Wochenende. Da stand am Samstag ein straffes Programm an Seminaren vom Vormittag bis in die Abendstunden an. Physiotherapeutinnen einer Karlsbader Praxis gaben jede Menge wertvolle Tipps, angefangen von der Gestaltung von Trainingseinheiten über medizinisches Hintergrundwissen bis hin zu richtigen Schuhwerk. Am Nachmittag übernahm ein Cheftrainer der Fußballakademie Pilsen, Inhaber der Fifa-Trainer-Lizenz. „Auch das war sehr interessant. Anhand eines Beispieltrainings mit der U 12 zeigte er uns zum Beispiel, wie man die Reaktionszeit der Spieler verringern kann oder wie man sehr schnell den kürzesten Weg zum Tor findet. Die Tschechen legen sehr viel Wert auf Technik“, lautet Andreas Neugebauers Erfahrung. Bei den Seminaren konnte er sich wie schon bei gemeinsamen Aktivitäten zuvor auf den ehemaligen Trainer der DDR-Langlaufnationalmannschaft, den inzwischen 83-jährigen Erich Ast aus Klingenthal, als Dolmetscher verlassen.
Der Sonntag galt dann der praktischen Umsetzung des Gehörten bei Fußballspielen in den verschiedensten Altersklassen. „Wichtig war uns, dass dabei jedes Kind auch zum Einsatz kam. Natürlich waren die Karlsbader besser, das ergibt sich schon aus der Größe der Stadt und den professionellen Bedingungen dort. Aber wir haben gesehen, dass wir mithalten können“, schildert Andreas Neugebauer.
Die Partnerschaft mit Karlovy Vary ist für den Jugendleiter ein Geben und Nehmen. Der Bergener und seine Mitstreiter haben die Tschechen längst zum Gegenbesuch eingeladen. Im August wird es im Waldpark Grünheide zum dritten Mal ein großes gemeinsames Trainingslager geben. Neugebauer: „Wir erwarten da rund 220 Teilnehmer, davon 130 Kinder. Der Rest sind Eltern, Trainer, Betreuer. Wie bei dem Seminar in Karlovy Vary erhalten wir dabei eine großzügige Förderung durch die Euregio Egrensis. Damit können wir den erforderlichen Eigenanteil gering halten.“
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