Von Sylvia Dienel
Bergen - Der Bergener Haushalt ist in Sack und Tüten. Allerdings sei er „mit äußerst engen Maschen gestrickt“, betonte Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler) zur Beschluss-Sitzung. Mit einem Fehlbetrag von etwas mehr als 1000 Euro segneten die Räte den Etat ab.
Auf dem Rathausvorplatz wurde der neue Springbrunnen in Betrieb genommen. Foto: Joachim Thoß
Die erste von zwei neuen Buswarten wird dieses Jahr aufgestellt. Standort ist der Einkaufsmarkt an der Bundesstraße 169. „Es ist uns gelungen, das Haus doch auf dem Grünstreifen errichten zu dürfen und nicht als Notbehelf auf dem Bürgersteig“, sagte Günter Ackermann. 2000 Euro kosten beide Buswartehäuschen zusammen. Das zweite ersetzt 2021 seinen verschlissenen Vorgänger im Ortsteil Jahnsgrün. Wenig optimistisch stimmt die Gewerbesteuer-Prognose. „Das wird uns zwar nicht äußerst hart treffen, aber schon ein Einbruch von 50 Prozent sind 25.000 Euro“, sagte Ackermann. Schmerzlich vermissen wird Bergen die Kommunalpauschale. Dieses Jahr zahlt der Freistaat Sachsen die letzte und dritte Rate an Städte und Gemeinden. Mit zusätzlichen 70.000 Euro konnte Bergen pro Jahr wirtschaften. Sachsen müsse unbedingt einen „kommunalen Rettungsschirm aufspannen“, sagte Ackermann. „Sonst haben wir in Zukunft Haushalte, die dürrer sind als das dürrste Feld.“
Die Feuerwehr muss weiter auf einen Sanitärtrakt für ihr Depot warten. Denn der Anbau beansprucht einen Teil jener Fläche, auf der sich bis 2016 der Gasthof „Zum Goldenen Hahn“ befand. Somit muss das Vorhaben noch eine stattliche Hürde nehmen. „Durch den Abriss haben wir dort eine Fördermittel-Bindung“, sagte Ackermann. Und die beläuft sich auf mindestens zehn Jahre. „Leider ist es uns noch nicht gelungen, Dringlichkeit und Notwendigkeit so darzustellen, dass wir die Frist unterschreiten dürfen.“
Vorerst selbst helfen muss sich der SV Turbine Bergen. Die beantragte Hilfe für einen Umkleidekabinen-Anbau ans Sportlerheim konnte die Gemeinde nicht gewähren. Geduld ist auch beim Ersatzneubau für die Brücke am Feuerwehrdepot vonnöten. „Sie hat zwar nicht die beste Benotung bekommen, aber vor 2023 ist nicht mit Fördermitteln zu rechnen“, so Ackermann.
Ausgewählte Haushaltsposten 2020: Für den Kauf eines Löschfahrzeuges sind 143.300 Euro eingestellt, Restarbeiten am Rathausplatz samt barrierefreier Toiletten stehen mit 65.000 Euro zu Buche. Drei Willkommensschilder kosten die Gemeinde 5000 Euro. Zu den größten Ausgaben im Haushalt zählen die Umlage an den Landkreis (232.700 Euro) und den Verwaltungsverband Jägerswald (176.100 Euro).
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