Von Sylvia Dienel
Bergen - Nach der Anschaffung eines nagelneuen Löschfahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr Bergen rückt nun das alte Gerätehaus zunehmend ins Blickfeld. Vieles haben die Kameraden über Jahrzehnte eigenhändig auf einen neuen oder den neuesten Stand gebracht – jetzt soll die Planung für einen modernen Sanitärtrakt-Anbau beginnen. Das geht aus dem Haushaltsentwurf für das aktuelle Jahr hervor, der in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates diskutiert wurde.
Auf drei Jahre will die Gemeinde die Kosten für den Anbau verteilen: 2022 schlägt die Planung mit 25.000 Euro zu Buche. 2024 und 2025 125.000 und 275.000 Euro für Bauleistungen. Auf die Frage aus den Reihen der Bürgervertreter, warum 2023 eine Pause eingelegt werde, begründete Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler) diese mit bürokratischen Hürden: Nach der Planung inklusive Kostenermittlung müsse ein Fördermittelantrag gestellt werden, sagte er. „Ich gehe davon aus, dass das noch 50 Prozent sein werden.“ Außerdem müsse die Kommune für Zuschüsse über ausreichend Eigenkapital verfügen.
Bei der Gelegenheit kam die Feuerwehr-Fraktion im Rat auf den Zustand der Tore des Gerätehauses zu sprechen. Auch diese müssten dringend durch neue ersetzt und deshalb bereits jetzt in den Haushalt aufgenommen werden, so der Tenor. „Wir kommen nicht umhin, welche einzubauen, die sich auch im Havariefall öffnen lassen“, pflichtete Ackermann bei. „Das vor dem Umbau zu erledigen, wäre für alle ein gangbarer Weg.“ Zugute kommt Bergen dabei, dass der Haushalt zwar im Entwurf vorliegt, aber noch nicht beschlossen ist. Allerdings werde die Aufnahme zu Verschiebungen führen und und müsse verwaltungstechnisch geprüft werden, erklärte Kämmerin Sandy Köppel. Grundsätzlich abgeneigt wirkte sie nicht, zumal die Tore ohnehin erneuert werden müssen.
Nach Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben rangiert der Bergener Etat mit 50.100 Euro im Minus – ohne Berücksichtigung der Tore. Weil die Gesetzgebung eine Verrechnung mit Basiskapital erlaubt, bewegt sich die Gemeinde letztlich doch im grünen Bereich. Sandy Köppel zufolge stehen dann etwas mehr als 22.000 Euro unter dem Strich.
Auf der Vorhabensliste finden sich auch zwei Buswartehäuschen, Brücken-Instandsetzungen und neue Straßenbeleuchtungen am Streuberg und entlang der Poppengrüner Straße. „Wir haben uns sehr gründlich Gedanken gemacht und abgewogen, was wir können und was nicht“, erklärte Ackermann. Am Ende habe vieles berücksichtigt werden können, trotzdem höhere Ausgaben wie beispielsweise Heizöl für den Kindergarten der Gemeinde zusetzen. Ackermann: „Da hatten wir eine Steigerung von 30 Prozent einberechnet. Jetzt sind es 100.“ |