Volkmar Trapp pflegte und bewegte im Ruhestand gern sein Oldtimerfahrzeug, ein Framo-Dreirad. FOTO: JOACHIM THOSS/ARCHIV
Von Sylvia Dienel
Auerbach - Er war der älteste ehrenamtliche Bürgermeister im Vogtland, streitbarer Kommunalpolitiker, und er hatte große Ziele.
Fast immer erreichte Volkmar Trapp, was er sich während seiner 17-jährigen Amtszeit als Ortsoberhaupt vorgenommen hatte. Bis ihn eine schwere Krankheit Anfang 2018 mitten in der dritten Wahlperiode zur Aufgabe zwang. Ende Oktober ist er im Alter von 78 Jahren überraschend verstorben. „Es war nicht damit zu rechnen“, sagt auch sein Nachfolger Günter Ackermann und fügt hinzu: „Er fehlt.“
Viel hat Volkmar Trapp auf die Beine gestellt. „Er war Mitinitiator für den Erhalt und Ausbau des Bürgerhauses und für die Zusammenarbeit mit Falkenstein“, schaut Ackermann zurück. Gemeint sind die Eingemeindung in die Stadt und der gleichzeitige Austritt aus dem Verwaltungsverband Jägerswald, von deren Richtigkeit Trapp felsenfest überzeugt war.
Ein Vertrag zwischen beiden Kommunen war 2012 geschlossen worden. Allerdings erklärten sich nicht alle Bergener damit einverstanden. Es bildete sich eine Bürgerinitiative für den Verbleib im Verband. Auch das Landratsamt Vogtlandkreis und die Landesdirektion Chemnitz verwehrten Bergen den Stadtbeitritt. Weder Widerspruchsschreiben noch Klagen und auch kein Bürgerentscheid mit Zweidrittelmehrheit für eine Eingemeindung konnten daran rütteln. Als letzte Instanz machte das Oberverwaltungsgericht Bautzen einen Strich durch die Rechnung.
Der Großteil des Gemeinderates und Günter Ackermann, damals Vizebürgermeister von Bergen, standen an Volkmar Trapps Seite. „Das ging über Jahre“, sagte Ackermann und versucht die Zusammenarbeit mit einem Satz zu beschreiben: „Er wollte es einfach jedem recht machen. Auch an Stellen, wo der Rat und ich als sein Stellvertreter manchmal der Meinung waren, man sollte sich keine Hoffnung machen, wo kein Weg ist.“ Die Versagung der Eingemeindung nach Falkenstein habe seinem Vorgänger schwer zugesetzt.
Von einer Herzoperation und einem Schlaganfall rappelte sich der Elektromeister und Unternehmer im Ruhestand wieder hoch. „In der letzen Zeit ging es ihm mal gut und mal weniger gut“, erzählt Günter Ackermann. Ließ es die Gesundheit zu, hegte und pflegte und bewegte Vokmar Trapp sein Framo-Dreirad. „Von Oldtimern war er ein großer Fan.“ (dien)
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