Von Margitta Rosenbaum
Zum Adventskalender XXL lädt Bernd Windisch täglich in seinen Carport ein: eine halbe Stunde Small Talk als kleine Pause in der Adventszeit. FOTO: MARGITTA ROSENBAUM
Bergen - Umtriebig und voller Ideen, so ist Bernd Windisch noch im Ruhestand. Er träumt davon, was aus seinem Heimatort werden könnte. Das hat er jetzt in eine fiktive Weihnachtsgeschichte verpackt. Die Idee dazu sei ihm schon am Heiligabend 2013 gekommen. Da habe er zum letzten Mal das Krippenspiel am 24. Dezember in der Kirche besucht. Oben, auf der letzten Etage, ging dann die Fantasie mit durch. Nach dem Motto: Was wäre, wenn an dieser Weihnachtsgeschichte etwas dran wäre und vor allem, was wäre wenn der Auferstandene jetzt in der Kirche erscheinen würde?
Er stellt sich vor, wie die weihnachtlichen Gesänge von lautem Getöse unterbrochen werden und ein Mann mit langen Haaren und hellem Gewand durch den Seiteneingang kommt. In die allgemeine Verwirrung sagt er: „Ihr habt mich gerufen – hier bin ich!“ Es erscheinen auch drei weise Männer in Gestalt von Landrat, Vertreter der Landesregierung und einem Ausländer. Die bringen Geschenke für die Kirche und den ganzen Ort. Der Fremde verschwindet auf mysteriöse Weise.
Aber im Dorf hat er etwas angestoßen. Fortan kommen die unterschiedlichsten Gruppen und Menschen zusammen und bringen sich zum Wohl des Ortes ein. Mit bunten Ausschmückungen erzählt der Autor, was im Dorf passiert nach dieser „Erscheinung“. Gemeinderat und Kirchenvorstand tun sich zusammen, Ober- und Unterdorf packen gemeinsam an, die Schule wird zur Bibliothek und der alte Bahnhof wird ausgebaut und lockt mit seiner schönen Umgebung. Die Feuerwehr, die Sportler, die Geflügelzüchter und der Heimatverein, sie alle helfen sich gegenseitig. Es ist ein ausführlicher Gang durchs Dorf und ein Aufzeigen vertaner oder noch möglicher Chancen. Leider hat sich die Geschichte nicht so zugetragen. Aber die Hoffnung darauf, dass sich im Dorf etwas tut, die will Bernd Windisch nicht aufgeben.
Derzeit lädt er zu einem XXL-Adventskalender im Carport seines Hauses ein. Dort hat er jede Menge Bilder von Bergen angebracht und alles gut beleuchtet. Jeden Tag soll jemand aus seiner Nachbarschaft und dem Freundeskreis einen Beitrag zum Adventskalender leisten. Eine halbe Stunde Geselligkeit und Small Talk als Dank an sein Dorf, so stellt er sich das vor. Das ist nur eine seiner Ideen, mit denen er selbst etwas tun will. (mros) |